Scrapbooking Cardstock
Material und Werkzeug,  Scrapbooking

Scrapbooking: welche Fehler ich bei der Papierwahl gemacht habe und warum das richtige Papier jeden Cent Wert ist

Papier gleich Papier oder nicht? Die Unterschiede sind verblüffend

Ich gebe zu – jetzt hast Du mich kalt erwischt. Denn – jetzt wirds peinlich – das ist genau das, was ich jahrelang gedacht habe. Ich habe mir einfach nie überlegt, welches Papier ich für Scrapbooking verwenden sollte.

Bei Scrapbooking verwende ich Cardstock, ist ja klar – meine Aussage. Damit meinte ich dann das stark strukturierte Papier, welches Du im Format 30x30cm erhältst. (Und, dass beim Scrapbooking alle verwenden, oder?!)

Mit dieser Aussage habe ich auch gleich meine Unwissenheit in meinen Anfängen als Designerin preisgegeben. Richtig peinlich wird es, wenn du weisst, dass ich mit Printmedien gross geworden bin und schon von daher ein gewisses Papierverständnis besitze.

Was ist Cardstock?

Cardstock ist festes Papier, dass Du im Format 30x30cm (12×12 inch) und 21.5x28cm (knapp A4 – 8.5 x 11 inch) erwerben kannst. In der Regel ist das Papier zwischen 170-200gr/m2 schwer, ähnlich wie Tonkarton. Im Vergleich dazu wiegt das Schreibmaschinenpapier, dass Du in deinem Drucker verwendest, 80gm/m.

Scrapbooking Layout mit Buttons

Du bekommst Cardstock in unzähligen Farben, meistens wird das Papier unifarben angeboten, manchmal auch mit Farbverlauf. Du kannst es wie Tonkarton nutzen:

  • mit der normalen Papierschere schneiden
  • darauf zeichnen und malen
  • Motive daraus ausstanzen
  • Texturen aufprägen
  • Bilder mit dem Plotter ausschneiden

textured Cardstock

Bei textured Cardstock* handelt es sich um strukturiertes Papier, das in verschiedenen Musterungen erhältlich ist. Häufig triffst Du auf eine Struktur, die einer Leinwand ähnlich ist.

Es gibt ihn auch – supersüss – gepunktet! Gerade in einem Minialbum hebt dieser voll ab. Ich habe mal im Printmedienbereich gearbeitet und stehe voll auf Texturen – geprägte Papiere finde ich einfach supercool. Du kannst solid Cardstock auch selber prägen. Da gibt es Prägeschablonen* in unzähligen Texturen, z.B.

  • Landkarten und Postkarten Motive
  • Punkte, Quadrate, Karos, Linien
  • Herzen, Sterne, Blumen, Schneeflocken
  • Ornamente, Flourishs, Muster
  • Zahlen, Buchstaben, Texte

Dazu brauchst du eine Stanz- und Prägemaschine* und die Prägeschablone. Du kannst es aber auch mal mit dem Nudelholz (/Wallholz) und viel Druck probieren, bei mir klappt das aber nicht so gut.

Nicht ganz das gleiche, aber einen ähnlichen Effekt erhältst du auch mit Heat Embossing – dafür kannst du dann deine Stempel nutzen. Du stempelst dein Motiv mit Embossing Ink*, streust ein buntes (oder auch transparentes/glitzerndes) Embossingpulver* darüber und erhitzt es mit dem Heissluftföhn*.

solid Cardstock

Hier handelt es sich um glatten Cardstock ohne Musterung. Ich nutze ihn gerne, wenn ich wie oben beschrieben eine eigene Struktur aufprägen möchte.

distress /watercolor Cardstock

Ja, jetzt kommts. Spätestens wenn Du mit Farben und Wasser arbeitest, dann ist eben Papier nicht mehr gleich Papier. Ist es schon vorher überhaupt nicht. Aber dann wird es noch deutlicher. Farben verlaufen, die nicht verlaufen sollen (oder umgekehrt), die Farben sind nicht mehr brillant, das Papier wellt sich und – ja wirklich! – das Papier löst sich auf.

Wenn du jetzt (wie ich früher auch!) denkst „so schlimm wird es schon nicht sein“, dann mach den Test: Nimm verschiedene qualitativ hochwertige Farbstifte, die für verschiedene Techniken geeignet sind (Basis Stifte, Aquarellstifte etc.), und probiere sie mit und ohne Wasser auf verschiedenen Papieren aus.

Ich kann dich echt gut verstehen – es macht ja schon einen Unterschied, welche Papiere du nutzt und manche Papiere schmerzen dich am Geldbeutel. Probier es trotzdem mal aus! Ich habe diesen Test gerade gemacht, weil ich nach Stiften für meine Kinder gesucht habe, und bin erschrocken über das Resultat. Die Farben haben je nach Papier eine andere Brillanz und Leuchtkraft, zudem verhalten sich anders, wenn Wasser hinzukommt.

Bei Scrapbooking kannst du wenn du mit Wasser arbeitest zum Beispiel auf distress / water Color Cardstock* umsteigen, oder du kannst Aquarellpapier* verwenden.

Welches Papier brauche ich für Scrapbooking?

Gute Frage! Es kommt darauf an, was Du machen möchtest.

Für traditionelles Scrapbooking, in welchen Du ohne Wasser arbeitest, ist Cardstock als Basis eine gute Wahl. Willst Du aber mit Künstler-Medien, Farbe und Wasser arbeiten, bietet sich Distress / Watercolor Cardstock, Mixed Media Papier oder Aquarellpapier an. Das Papier wird von verschiedenen Herstellern in unterschiedlichen Preisklassen angeboten. Der Qualitätsunterschied ist erstaunlich gross – ausprobieren lohnt sich.

Stempelst Du gerne? Dann ist Stempelpapier* eine gute Wahl, weil auf glattem Papier, das nicht saugfähig ist, damit der Stempelabdruck richtig glatt wirkt. Achte hier aber auch darauf, mit welchem Medium Du stempelst und anschliessend colorierst. Verwendest zu Beispielsweise meine Lieblinge: Copic Stifte* – dann solltest Du dafür Markerpapier* verwenden.

Markerpapier gibt es in unterschiedlichen Qualitäten und es handelt sich dabei in der Regel um glatt gestrichenes, dünnes Papier mit einer Grammatur von 70g – es ist also dünner als dein Druckerpapier. Es gibt aber auch ganz festes Markerpapier*, das verwende ich, wenn ich was stemple und danach ausschneide für mein Scrapbooking Layout. Verwende, wenn du mir Markern arbeitest, unbedingt Marker Papier, weil dir sonst die superteuren Stifte ausfransen. Sie viel schneller leer sind und die Farben nicht so ineinander verlaufen wie sie sollten.

Letterst Du für dein Leben gerne? Dein Brushpen wird es dir danken, wenn Du für dein Handlettering glänzend seidenmattgestrichenes Papier verwendest, ich mag das von Clairfontaine*.

Patterned Papier

Wie jetzt? Noch ein Papier? Ja, dass letzte Papier für Scrapbooking, dass ich heute hier aufführe. Gerne wird im Zusammenhang mit Scrapbooking der Ausdruck Patterned Paper* verwendet oder auch Motiv- / Designpapier. Du bekommst es in allen möglichen Farben mit unzählig verschiedenen Motiven und Farben. Jeder Hersteller hat seinen eigenen Stil und erstellt jährlich mehrere Kollektionen von Papieren.

Gerade wenn Du startest und nicht auf einen Scrapbooking Materialkit zurückgreifen willst, bist Du mit einer Papierkollektion* eines Herstellers auf der sicheren Seite. Hier passen alle Papiere von den Farbtönen und Stil zusammen, es gibt passende Stickerbögen und auch Papierstanzteile (Die Cuts).

Du kannst den bedruckten Cardstock nutzen, um direkt darauf dein traditionelles Scrapbooking Layout zu erstellen. Gerne verwende ich ihn für meine Minialben, fürs Layering oder für selbst gemachte Embellishments.

Extratipp: Leiste dir 2 Arten von Motivpapieren. Hintergrundpapiere (zurückhaltende, Papiere ohne auffällige Muster) und stark bebilderte Papiere, aus denen Du einzelne Motive ausschneiden kannst. Mit Glossy, Glitzer oder Cristal Glaze werden die ausgeschnittenen Motive zum Hingucker.

Ich hoffe ich konnte dir in diesem Beitrag einen Überblick geben, welches Papier du für Scrapbooking verwenden kannst. Welches Papier nutzt Du gerne? Und was sind deine Erfahrungen? Willst du noch mehr über Scrapbooking wissen? Dann melde Dich für mein Newsletter an und bekomme als Erste alle Insider Informationen.

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