Wie du das Maximum aus einem Scrapbooking Kit rausholst
Kennst du diese Situation? Da hast du wunderschöne Scrapbooking Papiere und Embellishments vor dir liegen und weisst gar nicht, was du jetzt mit ihnen anfangen sollst? Und die grosse Vielfalt des Scrapbooking Kits hemmt dich erst recht, weil alles so schön aufeinander abgestimmt ist wie die perfekte Motivtorte, die du erst nicht anzuschneiden magst?
Du traust dich gar nicht, die Papiere anzuschnipseln und überlegst dir gerade, warum du das eine Papier nicht gleich mindestens dreimal gekauft hast ? Und schon greifst du zum Tablet, um es nachzubestellen? STOP! Wenn du es am Ende dieses Artikels immer noch das Gefühl hast, es zwingend mehrfach zu brauchen, dann bestell es.
Trotz meiner langjährigen Erfahrung als Scrapbook Designerin habe auch ich manchmal noch diese innere Blockade – einfach mal anzufangen – zu überwinden. Denn zerschnitten ist zerschnitten. Das ist wie Haare weg beim Friseur, ankleben geht nicht.
Darum hast du absolut recht, wenn du nicht einfach zur Schere greifst und darauf loswerkelst. Und manchmal, aber viel seltener als das du jetzt denkst, lohnt es sich wirklich ein Papier oder ein Embellishment mehrfach zu kaufen.
Vielleicht geht es dir auch so wie mir an manchen Tagen, an denen ich mich einfach nicht dazu überwinden kann, mein Lieblingspapier anzuschneiden. Oder einen Scrapbooking Kit anzubrauchen. Ich nutze dann einfach alles, was mir eben nicht so gefällt, und spare mir das Super-Hammer-mega-geniale Papier einfach auf. Für die ultimative Gelegenheit, die es wahrscheinlich nie geben wird. Am Ende liegt das Papier so lange bei mir in der Ablage rum, bis ich es nicht mehr sehen kann und weiterschenke.
Das ist in etwa so, wie wenn du auf deinem Teller zuerst die Fritten isst und du dann zu satt bist, um dein butterzartes Rindsfiletsteak mit Kräuterkruste zu geniessen.
Inhalt
Warum du nie ein ein Scrapbooking-Papier doppelt kaufen solltest
Nun ja, nicht nie. Aber äusserst selten. Jede Erinnerung ist einzigartig. Dass du das gleiche Motiv für mehrere Erinnerungen/Geschichten verwenden möchtest, kommt eher selten vor. Zudem kommen laufend neue Scrapbooking-Produkte auf den Markt und glaub mir, da wird das nächste Papier oder Embellishment Motiv dabei sein, dass auch dir gefällt.
Quicktipp: Ausbezahlt hat es sich bei mir, ein Papier / Embellishment Motiv erst nachzukaufen, nachdem ich das Erste verwendet habe und konkret wusste, für was ich es wieder verwenden werde.
Wenn du mit einem Scrapbooking Kit arbeitest, fällt dir der Start häufig noch schwerer, weil du dann mit den gleichen Materialien mehrere Werke gestalten möchtest. Du möchtest ja nichts zerschnippeln, dass du später vielleicht nochmals brauchst.
Wie du ohne Verlustangst mit einem Scrapbooking Kit arbeitest:
Ich habe diesen Prozess erarbeitet, den du nutzen kannst, um möglichst viel aus einem Scrapbooking-Kit rauszuholen. Wiederhole diesen Prozess mit jedem neuen Kit und du wirst feststellen, dass es dir der Umgang mit neuem Material leichter fällt.
Schritt 1: Inhalt des Scrapbooking-Kits sichten und sortieren
Breite den Scrapbooking Kit vor dir aus:
- Drehe alle Papiere auf die Seite, die dir besser gefällt.
- Gefallen dir bei einem Papier Motive, die du einzeln verwenden möchtest: Schneide sie jetzt aus und lege sie zu den Embellishements.
- Sortiere deine Embellishments in Texte und Motive. Breite deine Lieblingsmotive vor dir aus. Alle Drucke, die dir weniger gut gefallen, legst du erst mal auf die Seite.
Schritt 2 – dein Ziel: was willst du gestalten?
Nachdem du im Schritt eins eine erste Übersicht darüber gewonnen hast, was dir zur Verfügung steht, kannst du dir überlegen, was du damit gestalten möchtest:
- Minialben? Oder Project Life Fotoalbum?
- Layouts?
- DIY Papierkunst?
- Deko?
Ich notiere mir immer gerne meine Ideen, damit ich den Überblick behalte. Dabei schreibe ich alle Ideen auf, die mir spontan einfallen, ohne zu werten.
Schritt 3: Wie du die richtigen Fotos findest und den passenden Titel wählst
Gleich vorab: Die richtigen Fotos und richtigen Titel gibt es nicht. Erlaubt ist, was dir gefällt. Wenn du kein Englisch nutzt, dann macht es auch wenig Sinn, einen englischen Titel zu wählen, nur weil das viele berühmte Scrapbook-Designer machen.
Wenn du jetzt auf deinen Scrapbooking Kit schaust, stell dir folgende Fragen:
- Welche Erlebnisse kommen mir spontan in den Sinn, die ich mit den Motiven verbinde?
- Wie ist die Farbstimmung? An was erinnert sie dich? (Herbst, Frühling, Geburtstag, Tag am Meer, ..)
Notiere dir deine Ideen und wähle dann die Fotos aus, deren Geschichte zu den Motiven und der Farbstimmung passen. Den Titel notiere ich mir gleich zum Foto.
Quicktipp: Eine schöne Inspirationsquelle sind die Texte auf den Motivpapieren und Embellishments. Manchmal nutze ich auch gleich diese.
Schritt 4: wie du das Maximum aus deinem Scrapbooking Kit rausholst, indem du Ideen und Materialien gruppierst.
Nimm deine Liste mit Ideen und Deine Fotos zur Hand und sortiere aus. Lege jetzt defnitiv fest, was du gestalten möchtest. Mach eine Skizze dazu und / oder notiere dir ein paar Stichworte. Dies hilft dir insbesondere dann, wenn du nicht alle Werke am gleichen Tag gestaltest.
Für jedes Werk machst du nun ein Mäppchen mit allem was du zwingend dafür brauchst:
- Papiere (Achte hier darauf, dass du wirklich genügend Papiere zurechtlegst.)
- Foto
- Titel
- Embellishments
Es kann sein, dass du jetzt Stickerbögen und Papier zerschneiden musst, um sie auf die einzelnen Projekte aufzuteilen. Das ist auch gut so, denn damit hast du den Grundstein gelegt und die Torte quasi angeschnitten.
Es kommt sicher vor, dass du ein Papier nicht in zwei Teile schneiden möchtest. Beispielsweise wenn du noch nicht weisst, wie viel davon du beim ersten Projekt brauchst und du beim zweiten einfach den Rest davon nutzen willst. Dann lege ich das Papier jeweils zum Projekt 1 und beim Projekt 2 füge ich eine kurze Notiz hinzu.
Es ist toll, wenn du jetzt noch Reste hast. Diese verwendest du bei allen Projekten zusätzlich für Layering oder als zusätzliche Deko. Du kannst am Ende auch ein weiteres Werk damit gestalten, z.B. Ein Buchzeichen.
Bei diesen Resten sollte aber auf keinen Fall dein Lieblingspapier sein. Ist das doch der Fall, dann überwinde dich jetzt.
- Lege dein Lieblingspapier zu einem Projekt.
- Oder geh nochmals zurück zu Schritt 3 und plan noch ein weiteres Projekt mit ein.
Schritt 5: wie du deine Produktivität steigerst indem du Basismaterial und Werkzeuge bereithältst
Bevor du jetzt mit Scrapbooking beginnst, leg alles in Griffnähe, was du für dein erstes Werk benötigst. Die passenden Stempel, Stempelkissen, Stifte, Leim, Trimmer, Falzbrett.
Alle anderen Mäppchen mit den Materialien für deine nächsten Werke legst du jetzt zur Seite. Sodass du nur das Material vor dir hast, dass du für dein aktuelles Werk brauchst und die Reste des Scrapbooking Kits.
Ziel deiner Vorbereitung ist es, dass du jetzt vor dem Start alles übersichtlich bereitlegst, damit du es anschliessend zur Hand hast, ohne dafür aufstehen zu müssen.
Entferne zudem alles von deinem Arbeitsbereich, dass dich ablenkt. Und stelle dein Mobiltelefon ab (oder auf lautlos).
Ich mag es, wenn ich meine Skizze auf Augenhöhe vor mir habe, wenn ich mein Werk gestalte. Wenn du keine Pinnwand oder Magnettafel hast, kannst du deine Skizze auch mit Masking Tape an die Wand kleben.
Ich wünsche dir viel Spass beim gestalten deines ersten Werks. Wenn es sich dabei um ein Layout handelt, nutz die 5 Basics zur Layoutgestaltung, um jederzeit den Überblick zu behalten.
Noch ein letzter Tipp: Falls du jetzt überlegst, wann du überhaupt Zeit dafür finden sollst, dich deinem Hobby zu widmen. In diesem Beitrag zeige ich dir eine bewährte Supertechnik, wie du dir einfach kostbare Me-Time abzweigst.
Ich hoffe, dass dir mein Beitrag zum Arbeiten mit einem Scrapbooking Kit gefallen hat. Über dein Feedback freue ich mich sehr, hinterlasse mir doch gleich hier einen Kommentar!